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436 Route 23.SCHOHBA. Hauran.mals prachtvoll ausgeschmückt war und später in eine christliche Kirche
verwandelt wurde. In der Nähe sind grosse unterirdische Gewölbe, alte
Wasserreservoirs; auch Ueberreste von Bädern finden sich.

Von Suleim nach Murduk führt der Weg in NNO. Richtung. Nach
1 St. kreuzt man das Wâdi Mifʿâle, das von einem O. gelegenen Orte
desselben Namens herunter kommt. L. eine starke Stunde entfernt liegt
das Dorf Dêr el-Leben (Milchkloster), weiter NW. Rîmet el-Lohf. Nach
25 Min. kommt man nach Murduk, das man r. liegen lässt.

Von Murduk reitet man über einen kahlen Strich Landes nach
NO. bergan. Die Aussicht über die Ebene, deren Farben vom Violett
bis ins Dunkelblau spielen, ist stets schön. Im S. sieht man noch
den Djebel ʿAdjlûn, im W. die Einsenkung des Jordanthals; im N.
dagegen kommen nun die merkwürdigen abgestumpften Kegel der
Gharâras in Sicht. An der Gharâret el-Kiblîye (südliche) vorbei
erreicht man in 40 Min. Schohba.

Historisches. Der alte Name der Stadt ist Philippopolis (Heimathsort
des Kaisers Philippus Arabs). Aus dem Umfang der Ruinen wie aus den
Inschriften geht hervor, dass sie bedeutend gewesen sein muss. Heute ist
sie von Drusen bewohnt und liegt auf einer Hochebene inmitten einer
Lavawüste. Das Gestein ist theilweise mit rothen Flechten überzogen.
Das Wort Gharâra bedeutet Getreidehaufen; die Legende erzählt, dass
Pharao für die Bauleute an den Kanâtir (S. 423) Getreide gewaltsam ge-
nommen
und hier aufgeschüttet habe. Als er aber ein grosses Kamel
schickte, um den Haufen zu holen, verwandelte Gott denselben sammt
dem Kamel in Stein. Die beiden Gharâra’s, die nördliche und die süd-
liche
, sind mit Fragmenten poröser Lava bedeckte Eruptionskegel. Die
regelmässige Form ist merkwürdig, die Besteigung der Hügel interessant,
da man oben noch die Krateröffnungen sieht.

Schohba hat sehr schön erhaltene Strassen, die breiter sind als
irgendwo im Haurân (bis 7,6m) und deren lange Steinplatten mei-
stens
offen zu Tage liegen. Die beiden Hauptstrassen (NS. und
OW.) kreuzen sich in der Mitte der Stadt. Am Kreuzungspunkt sind
noch grosse Reste der vier Postamente erhalten (vgl. Djerasch S. 412,
Palmyra S. 550), und zwar schöner als in Djerasch. Aus Säulenüber-
resten
möchte man sogar schliessen, dass der Länge der Stadt nach
auch eine Säulenstrasse gelaufen sei. Die Stadtmauern sind an vielen
Stellen erhalten. Die Hauptstrassen liefen an der Stadtmauer bei je
einem Thore aus; nur an der S.-Seite der Stadt befanden sich zwei
Thore. Die Thore bestehen aus 2 Bogen, die durch einen Pfeiler
getrennt sind. Etwa 120 Schritte S. vom Kreuzungspunkte der
Strassen liegen grosse Thermen. Im Innern derselben sind hohe,
grössere und kleinere Gemächer; bei einigen sind die Gewölbe
eingestürzt, doch entdeckt man noch herrliche Sculpturreste. Die
Eingänge sind ebenfalls hoch. Man sieht noch die Rinnen des
Wassers und die Thonröhren, durch welche dasselbe in die ein-
zelnen
Gemächer geleitet wurde; auch Haken an den Wänden,
welche dazu bestimmt waren, die Marmorbekleidung zu halten.
Das Wasser, welches dieses Bad speiste, wurde aus weiter Ferne
hierher geführt (ca. 4 St.); noch sind von dem Aquaeduct, der
auf das Bad zuläuft, fünf hohe Bogen erhalten. Ungefähr 230
Schritt vom Kreuzungspunkte der Strassen gegen O. stehen 5 Säu-
len
, Ueberreste des Porticus eines Tempels, von dem nur noch wenige